Ein paar Worte vorab
Warum ich dieses Buch geschrieben habe
Obwohl die Karriere-Website der Dreh- und Angelpunkt all Ihrer Recruiting-Aktivitäten ist – wie man so schön neudeutsch sagt, der „Recruiting-Hub“ – gab es bis dato nicht ein einziges Buch, was sich ausschließlich mit diesem wichtigsten Kanal in der Bewerberansprache beschäftigt. Diese Lücke hat sich nun mit diesem Buch geschlossen. Ich möchte Ihnen die Augen öffnen und Sie mit guten Beispielen inspirieren und nicht ganz so guten sensibilisieren. Ich möchte Ihre Sinne schärfen und Ihre Augen öffnen und Ihnen zeigen, worauf es bei einer Karriere-Website mit Wow!-Effekt ankommt – wohl wissend, dass es nicht die One-Size-Fits-All-Lösung gibt. Und das ist auch gut so.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit der Lektüre und erhellende Momente. Auf eine bessere Welt für Bewerber – und in der Folge auch für Sie, liebe Recruiter.
Kapitel 1: Die Karriere-Website
Dreh- und Angelpunkt all Ihrer Recruiting-Aktivitäten
Trotz des Hypes um Instagram, Snapchat, Influencer & Co.: Die Karriere-Website als Recruiting Hub ist und bleibt der Dreh- und Angelpunkt all Ihrer Recruiting-Aktivitäten. Mehr als das: Sie ist darüber hinaus der wichtigste Kanal, um Ihre Employer Brand = Arbeitgebermarke zu kommunizieren. Auf der Karriere-Website laufen nicht nur alle Recruiting-Fäden zusammen, hier entscheidet der Bewerber über das Für und Wider, ob Sie als Arbeitgeber in die engere Wahl kommen – oder auch nicht. Ganz egal, ob von einer Stellenanzeige, durch eine Direktansprache via Active Sourcing oder die Empfehlung eines Freundes: Alle Wege führen in diesem Falle nicht nach Rom, sondern auf Ihre Karriere-Website. Hier finden die umworbenen Zielgruppen im Idealfall umfassende Informationen über den Arbeitgeber – und somit die Antwort auf die Frage, ob sich der Aufwand für eine Bewerbung überhaupt lohnt. Dass Ihre Karriere-Webseite bestmöglich auffindbar ist und sie genau jene Informationen bietet, die für die Bewerbungsentscheidung relevant ist, entscheidet also maßgeblich über Ihren Recruitingerfolg. Inhalte, in wertschätzender und emotional ansprechender Weise verpackt , sind es, die letztlich zur Entscheidung führen, sich bei Ihnen zu bewerben. Im Zeitalter der Informationsflut wird es dabei nicht nur immer wichtiger, die Informationen gut – also logisch und intuitiv auffindbar – zu strukturieren, so dass sie idealerweise auf einen Blick, mit einem Klick und ohne Nachdenken zu erfassen sind. Auch die „mobil optimierte“ Aufbereitung, also eine bestmögliche Darstellung auf allen mobilen Endgeräten (nennen Sie es meinetwegen Responsive Design ), ist erfolgsentscheidend. Nicht nur, dass Google nicht mobil optimierte Seiten abstraft und sie bei Suchanfragen links liegen lässt, die Nutzung von Smartphones nimmt rapide zu – und damit auch die Suche nach Jobs über mobile Endgeräte.
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- Status quo (mobile) Karriere-Websites
- Typen von Karriere-Websites
- Die Besucher Ihrer Karriere-Website
Kapitel 2: Ohne Auffindbarkeit keine Bewerber
Inhalt
- Auffindbarkeit innerhalb der Corporate Website
- Auffindbarkeit via Google: SEO, SEA, Google for Jobs
- Auffindbarkeit via Browser
Immer wieder reibe ich mir verwundert die Augen angesichts dessen, was mir da so auf manchen Unternehmensseiten entgegenlacht – oder eben nicht. Denn obwohl es kaum einen einfacheren Weg gibt, potenzielle Bewerber auf sich aufmerksam zu machen – oder aus zufällig vorbei surfenden Website-Besuchern Bewerber zu gewinnen -, verschenken die Unternehmen ungeheure Potenziale. Einfach in dem sie ihren Karrierebereich gut verstecken. Sei es im Footer (also ganz unten auf der Seite, wo nur die allerwenigsten landen) oder als untergeordnete Seite innerhalb einer Rubrik wie bspw. „Über uns“ oder „Unternehmen“. Viele Unternehmen verkennen offenbar die Tatsache, dass jeder Besucher ihrer Website ein potenzieller Bewerber ist. Oder zumindest Multiplikator. Und so investieren Unternehmen wie die Deutsche Bahn oder die Lufthansa Millionen in aufwendige Employer-Branding-Kampagnen oder Bewerber-Castings, anstatt potenzielle Kandidaten da anzusprechen, wo sie sich ohnehin schon tummeln: Auf der Website des Unternehmens.
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Kapitel 3: Usability & Design
Nutzer zur Bewerbung (ver)führen
Im Grunde genommen zieht sich der Aspekt der Auffindbarkeit wie ein roter Faden durch die gesamte Karriere-Website. Schließlich sollen nicht nur die Website selbst, sondern auch alle Inhalte und Seiten der Präsenz gefunden werden. Und zwar so schnell wie möglich, idealerweise mit einem, maximal zwei Klicks. Der Aufbau der Karriereseite, das generelle Design oder die Übersichtlichkeit von Seiten und Jobbörse sind Faktoren, die nach Ansicht potenzieller Bewerber eine entscheidende Auswirkung auf den Erfolg der Online-Präsenz haben und darüber entscheiden, ob sie sich bewerben oder nicht. Grund genug, sich damit auseinanderzusetzen, was nutzerfreundliches Design und ein nutzerfreundlicher Aufbau der Website bedeuten.
Bei der Usability steht der Nutzer mit seinen Bedürfnissen immer im Mittelpunkt Ihrer Bemühungen – nicht Sie oder das Unternehmen. Je aufgeräumter und strukturierter Ihre Website, umso besser.
Inhalt
- Startseite: Hier fängt alles an
- Navigation & Menü: Das „Baugerüst“ Ihrer Website
- Der Seitenname: Die „Straßennamen“ Ihrer Webpräsenz
- Der Header: Orientierung bieten und Emotionen wecken
- Teaser: Den richtigen Weg weisen
- Freitextsuche
- Sitemap
- Der Jetzt-bewerben-Button
Kapitel 4: Zielgruppenansprache auf Karriereseiten
Den Stirn bei den Hörnern packen
Inhalt
- Zielgruppenansprache nach Einstiegslevel
- Zielgruppenansprache nach Funktion/Job-Kategorie
- Personalisierte Zielgruppenansprache
Wollen Sie dem Nutzer – und damit dem potenziellen Bewerber – wirklich bestmögliche Orientierung bieten, so sollte auch unmissverständlich klar sein, an wen sich Ihre Karriere-Website richtet bzw. wer eigentlich gesucht wird. Das sagt einem nicht nur der gesunde Menschenverstand, das sagen einem auch die Bewerber. Doch nicht nur das: Dank Reizüberflutung neigt der Mensch zur selektiven Informationswahrnehmung und dem sollten Sie mit selektiver Informationsbedarfsbefriedigung begegnen. Kommen Sie dieser Erwartungshaltung nicht nach, ist der potenzielle Bewerber nämlich schnell wieder von Ihrer Website verschwunden – und auf der Karriereseite Ihres Wettbewerbers fündig geworden. Im Grunde genommen gilt es also, analog der Königstochter Europa den Stier bei den Hörnern zu packen, auf die, die sich auf Ihre Karriereseiten verirrt haben, im übertragenen Sinne mutig zugehen und ihre (Informations)bedürfnisse zu befriedigen. In der Folge führt eine kluge (!) Zielgruppenansprache zu besser geeigneten und passenden Bewerbern.
Ich will mehr lesen!Kapitel 5: Inhalt
Seien Sie unwiderstehlich!
Ein Blick auf die Karriereseiten respektive Stellenanzeigen vieler Unternehmen macht schnell deutlich, dass auf die Bedürfnisse potenzieller Bewerber nur wenig eingegangen wird. Dass er wirklich ganz im Sinne einer „candidate-first-Philosophie“ im Mittelpunkt aller Recruiting-Aktivitäten steht – man spricht dann von Candidate Centricity – spürt man nur selten. Dabei hat sich der Arbeitsmarkt in vielen Branchen und Regionen längst zu einem Bewerbermarkt gewandelt: Es ist nicht mehr der Arbeitgeber, der die Wahl hat zwischen vielen passenden Kandidaten, die nur darauf warten, dass man ihnen den Zuschlag erteilt. Der Bewerber ist es, der am längeren Hebel sitzt. Er ist es, der die Wahl hat zwischen vielen Arbeitgebern, verdammt vielen sogar. Und alle sind nur einen Mausklick entfernt. Vor diesem Hintergrund ist es also umso wichtiger – wenn nicht gar unabdingbar! – herauszustellen, was Sie als Arbeitgeber auszeichnet und warum man sich nun ausgerechnet bei Ihnen bewerben soll – und nicht bei einem Ihrer zahlreichen Mitbewerber.
Inhalt
- Ehrlich währt am Längsten
- Candidate Centricity – Der Bewerber im Mittelpunkt
- Der Nutzen für Bewerber
- Warum man sich ausgerechnet bei Ihnen bewerben sollte
- Text: Bitte keine Worthülsen
- Ein (Bewegt-)Bild sagt mehr als 1.000 Worte
- Mitarbeitertestimonials: Bitte recht authentisch!
- Service für Bewerber: Infos zum Bewerbungsprozess, Bewerbungstipps & FAQ
- Veranstaltungskalender: Was geht ab?
Kapitel 6: Jobbörse, Stellenangebote und Online-Bewerbung
Das Herzstück Ihrer Karriere-Website
Nun ist er also am Ziel Ihrer Träume: Ihr Besucher, der ursprünglich eigentlich nur kam, um sich über die geflanschten Rückschlagkappen mit doppelter Nutverdrahtung (Modell Nr. XZB34568) auf Ihrer Produkt-Webseite zu informieren, aber über den auffällig platzierten Karrierebutton in der Hauptnavigation auf Ihre vorbildlich gestaltete Karriere-Website stolperte, ist nicht nur begeistert von dem, was Sie als Arbeitgeber bieten, sondern auch von der intuitiv zu bedienenden Jobbörse, dass er sich gleich bewerben will. Auch die Stellenanzeigen sind so formuliert, dass er gar nicht anders kann. Da er sich mit nur einem Klick bewerben kann, ohne sich durch endlos lange Formularwüsten zu quälen, haben Sie die Bewerbung schon bald im Postfach. So könnte das Szenario aussehen. Möglicherweise kam der Besucher auch in der festen Absicht, sich zu bewerben. Oft ist der Weg zur Bewerbung aber steinig und schwer. Immer wieder begegnen mir Karriere-Websites, wo ich bei Klick auf den Link „Stellenangebote“ auf einer Seite lande, die mich darauf hinweist, dass wenn ich jetzt auf „Stellenangebote“ klicke, ich auf einer Seite mit Stellenangeboten lande, die mich dann zu den Stellenangeboten führt.
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Inhalt
- Die Jobbörse: Einfach und intuitiv
- Die Features Ihrer Jobbörse
- Ihre Stellenanzeige: Eine Einladung zur Bewerbung
- Der Bewerbungsprozess: Möglichst niederschwellig, bitte!
Kapitel 7: Interaktion
Im Dialog mit dem Bewerber
Inhalt
- Seien Sie ansprechbar
- WhatsApp, Messenger: Ansprache on the go
- Callback-Button: Wir melden uns bei Ihnen!
- Live-Chats & Chatbots: (Fast) immer erreichbar
- Social Sharing für mehr Reichweite
Ebenso wichtig wie eine einfache Bewerbungsmöglichkeit ist eine möglichst einfache Kontaktaufnahme. Die Besucher Ihrer Website suchen Orientierung, wollen wissen mit wem sie es zu tun haben und wollen einen konkreten Ansprechpartner. Klar, es gibt sie, die Bewerber, die stur den Empfehlungen eines Bewerbungsratgebers folgen, unbedingt Interesse beim Recruiter zu bekunden, weil man ja so in Erinnerung bliebe. Insofern kann ich verstehen, dass in den Monster Recruiting Trends unter den „Big Failures“ an dritter Stelle ein zu früher oder zu standardisierter Kontakt mit dem Unternehmen kritisiert wird. Klar, ist nachvollziehbar. Das nervt, wenn die Damen und Herren Bewerber ihre mühsam erstellten FAQ auf Ihrer Karriere-Website keines Blickes würdigen (könnte das vielleicht daran liegen, dass die zu gut versteckt sind?) und sie mit unkonkreten Fragen löchern. Beschweren Sie sich meinetwegen gerne bei den Herausgebern von Bewerbungsratgebern. Kommen Sie aber bitte nicht auf die Idee, sich komplett gegen Anfragen abzuschotten und eine Kontaktvermeidungsstrategie zu fahren. Möglicherweise entgehen Ihnen nämlich spannende Kandidaten – oder aber es bleiben Ihnen unpassende Bewerbungen erspart. Bieten Sie Ihren Kandidaten also unbedingt die Möglichkeit der Kontaktaufnahme.
Ich will mehr lesen!Kapitel 8: Trust
Datenschutz & technische Stabilität
Stellen Sie sich nur einmal vor, die Website wäre nicht aufrufbar, weil sie kein SSL-Zertifikat hat und deswegen von den Browsern Ihrer Nutzer als nicht sicher eingestuft würde. Oder stellen Sie sich vor, Ihre Website braucht ewig lange, bis alle Inhalte geladen sind. Oder was glauben Sie, wie es auf einen potenziellen Bewerber wirkt, wenn Links ins Leere laufen oder Inhalte nur über einen Flashplayer aufzurufen sind, die längst von gängigen Browsern geblockt werden? Welchen Eindruck macht es wohl, wenn Ihre Bewerbermanagementsoftware nur auf bestimmten, und zwar kaum verbreiteten Browsern läuft? Wenn sich Stellenanzeigen ausschließlich als PDF öffnen lassen – auch auf dem Smartphone?
Ich will mehr lesen!Kapitel 9: Traffic-Generierung
Wie Sie Besucher auf Ihre Karriere-Website bekommen
Geschafft! Ihre Karriere-Website ist live! Nun ernten Sie die Früchte harter Arbeit, Kandidaten werden Ihre Karriere-Website umschwirren, wie Motten das Licht und Sie werden sich vor Zugriffen und Bewerbungen nicht zu retten wissen! Schön wäre es, oder? Tatsächlich gibt es nicht wenige, die glauben mit Drücken des roten Knopfes wäre das Werk vollendet und der Rest ginge von selbst. Leider ist das nicht so. Oder sagen wir: nur bedingt. Denn viel Traffic wird dank Ihrer hervorragenden SEO-Bemühungen über Google kommen. Auch die Stellenbörsen, auf denen Sie natürlich weiterhin Ihre Stellenanzeigen schalten, um zusätzliche Reichweite zu erzielen (vorerst zumindest), werden für Besucher auf Ihrer Website sorgen. Und, ganz klar, die Tatsache, dass Sie den Karriere-Button da platziert haben, wo er hingehört: In die Hauptnavigation Ihrer Unternehmensstartseite.
Ich will mehr lesen!Kapitel 10: Tracking
Wie sich die Besucher Ihrer Karriere-Website verhalten
Immer noch ist Ihr Job nicht getan. Denn schließlich wollen Sie auch wissen, wie gut Ihre Karriere-Website eigentlich performt und ob sich der ganze Aufwand gelohnt hat. Wie oft wurde die Website aufgerufen, welche Seiten davon besonders häufig, wie war die Verweildauer, all das sind Dinge, die Sie brennend interessieren (sollten). Vor allem aber, ob all die Bemühungen auch in (passenden) Bewerbungen resultieren. Während eine Erfolgskontrolle Ihrer Karriere-Website in quantitativer Sicht anhand einer Auswertung der Webstatistiken erfolgt, ist eine qualitative Auswertung z. B. in Form einer Analyse der Rückläufe auf Stellenanzeigen bzw. der Qualität der Online-Bewerbungen möglich.
Ich will mehr lesen!Kapitel 11: Ein paar Worte zum Abschluss
Ich hoffe, ich konnte Ihnen anhand vieler Beispiele und Empfehlungen darlegen, worauf es beim Aufbau und der (inhaltlichen) Gestaltung einer Karriere-Website ankommt und wie Sie das beste Erlebnis für Ihre Nutzer herausholen. Denn um die geht es in allererster Linie. Verfolgen Sie einen „candidate first“-Ansatz aber konsequent und machen Ihre Benutzer glücklich, konvertieren Ihre Benutzer in Bewerber, dann werden Sie die Früchte Ihrer Arbeit ernten können: Passende Bewerber, die sich gerne an die „Candidate Journey“ auf Ihrer Karriere-Website erinnern. Ihr Auftrag ist es Kandidaten für sich zu gewinnen, sie davon zu überzeugen, dass Sie der richtige sind – oder eben auch nicht. Schließlich geht es Ihnen nicht um die schnelle Nummer, sondern um eine lange nachhaltige Beziehung zu Ihren neu gewonnenen Mitarbeitern.
Ich will mehr lesen!